Einem Hund beizubringen, dann zu kommen, wenn er gerufen wird, ist ein wichtiger und möglicherweise lebensrettender Teil jedes erfolgreichen Hundetrainingsplans. Alle richtig ausgebildeten Hunde müssen lernen, sofort auf die Stimme des Besitzers zu reagieren – und je früher diese Lektion gelernt wird, desto besser.

Die Vorteile davon einem Hund beizubringen auf Zuruf zu kommen liegen auf der Hand. Zunächst einmal hilft euch das Kommen auf Zuruf, die Kontrolle über den Hund wiederzuerlangen, falls das Halsband oder die Leine reißt. Dies ist besonders wichtig, wenn ihr mit Ihrem Hund unterwegs sind, vor allem in einer Gegend mit viel Verkehr. Es ist wichtig, dass der Hund auf eure Stimme reagiert und zu euch zurückkommt, auch wenn kein Halsband und keine Leine vorhanden sind und viele andere Dinge um seine Aufmerksamkeit konkurrieren.

Der zuverlässige Rückruf ist ein wichtiges Kommando für jeden Arbeitshund. Ganz gleich, ob der Hund Schafe hütet, Vieh bewacht oder am Flughafen Bomben und Drogen erschnüffelt, der Arbeitshund muss jederzeit die volle Kontrolle haben, egal ob er angeleint ist oder nicht.

Selbst wenn die einzige Aufgabe eures Hundes darin besteht, ein treuer Begleiter zu sein, ist es dennoch unerlässlich, dass er diese wichtige Grundgehorsamkeitsübung lernt. Nachdem die ersten Gehorsamkeitsübungen, wie z. B. das Anleinen, das Stehenbleiben auf Kommando, das Sitzen auf Kommando usw. erlernt wurden, ist es an der Zeit, die Lektion „Komm, wenn du gerufen wirst“ in die täglichen Trainingseinheiten einzubauen.

Eine Anmerkung zum Hundetraining: Trainingseinheiten können nur allzu leicht langweilig und zur Routine werden, sowohl für den Hundeführer als auch für den Hund. Ein gelangweilter Hund wird nicht lernfähig sein, genauso wie ein gelangweilter Hundeführer kein guter Lehrer sein wird. Deshalb ist es wichtig, in jede Trainingseinheit immer wieder lustige Dinge und Spiele einzubauen. Ein paar Minuten Spielzeit vor Beginn der Lektion können Wunder für die Einstellung von Hund und Mensch bewirken. Ebenso ist es eine gute Möglichkeit, jede Trainingseinheit mit ein paar Minuten freiem Spiel zu beenden und dem Hund zu helfen, Gehorsamkeitstraining mit Spaß und nicht mit Plackerei zu assoziieren.

Das Kommando „Bleib“ und das Kommando „Komm, wenn du gerufen wirst“ werden im Gehorsamkeitstraining oft kombiniert, und sie passen gut zusammen. Beginnt mit dem Hund an einer lockeren Leine, fordert ihn auf, sich zu setzen und geht dann langsam zurück. Wenn der Hund beginnt, aufzustehen und euch zu folgen, kehrt zum Hund zurück und fordert ihn erneut auf, sich zu setzen. Fahrt mit diesem Vorgang fort, bis ihr das Ende der Leine erreichen können, ohne dass der Hund aufsteht.

Wenn ihr regelmäßig das Ende der Leine erreichen könnt, versucht, die Leine ganz fallen zu lassen. Natürlich solltet ihr dies in einer kontrollierten Umgebung wie einem eingezäunten Hof tun. Nachdem der Hund das Kommando „Bleib“ beherrscht, ist es an der Zeit, das Kommando „Komm, wenn du gerufen wirst“ hinzuzufügen.

Nehmt die Leine wieder auf, und sagt zu eurem Hund am Ende der Leine „Komm“ oder „Komm her“. Es ist oft hilfreich, ein Lockmittel zu verwenden, um dieses Verhalten zu trainieren. Das Lockmittel kann ein sichtbarer Gegenstand sein, auf den sich der Hund konzentrieren kann. Dem Hund beizubringen, zum Lockmittel zu kommen, ist ein guter erster Schritt, um ihm beizubringen, auf Zuruf zu kommen.

Wiederholt diesen Vorgang so oft, bis der Hund konsequent stehen bleibt und dann auf Zuruf kommt. Nachdem der Hund das Kommen auf Zuruf gemeistert hat, während er an der Leine hängt, beginnt langsam damit, das Konzept einzuführen, wenn die Leine entfernt wird. Wie zuvor sollten diese Trainingseinheiten nur in einer kontrollierten, sicheren Umgebung stattfinden, z. B. in einem eingezäunten Vorgarten oder Hinterhof.

Ein gut trainierter, gehorsamer Hund sollte auf die Aufforderung, zu seinem Besitzer zurückzukehren, reagieren, egal wo er sich befindet und egal, welche Ablenkungen auftreten können. Es ist daher notwendig, den Hund mit eigenen Ablenkungen zu testen.

Wenn ihr Nachbarn habt, vorzugsweise mit einem eigenen Hund, versucht, sie mit dem Hund zu euch zu holen. Lasst sie und den Hund außerhalb des eingezäunten Bereichs stehen und wiederholt die Übung „Komm auf Zuruf“ mit eurem Hund ohne Leine. Wenn er von dem anderen Hund abgelenkt wird, nehmt ihn wieder an die Leine und wiederholt den Vorgang. Das Ziel ist es, dass euer Hund konsequent auf eure Kommandos hört, egal welche Ablenkungen auftreten können.